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Rapport annuel IFS ITMS IRMS 1998
Inventar der Fundmünzen der Schweiz
Inventaire des trouvailles monétaires suisses
Im April des Berichtsjahres hat der Schreibende das Präsidium der Kommission für das Inventar der Fundmünzen der Schweiz von Prof. Hans-Ulrich Geiger übernommen. Bereits 1985–1987 initiierte und leitete Herr Geiger als Konservator des Münzkabinetts des Schweizerischen Landesmuseums das NF-Projekt zu mittelalterlichen und neuzeitlichen Fundkomplexen aus neueren Grabungen. Er trug damit wesentlich dazu bei, dass im Vorfeld der Gründung des Inventars der Fundmünzen der Schweiz (IFS) der Wert einer zentralen Datenbank der Schweizer Fundmünzen anhand konkreter Ergebnisse belegt werden konnte. Mit grosser fachlicher Kompetenz und persönlichem Engagement hat er das IFS begleitet und während fünf Jahren geleitet. Daneben musste er seine eigene Forschung oft vernachlässigen. Wir wünschen ihm, dass er sich dieser nun wieder vermehrt zuwenden kann, und freuen uns, dass wir weiterhin auf seine Mitarbeit und sein Mitdenken als Kommissionsmitglied zählen dürfen.
Das Berichtsjahr war geprägt von einer Änderung der Leitungsstruktur, von Personalmutationen, aktiver Publikationstätigkeit und -Vorbereitung, Vorarbeiten zu Verbesserungen der Datenbank und schliesslich von Projekten im Rahmen der Sonderkredite.
Der Ausschuss ist im Berichtsjahr dreimal zusammengekommen, um die laufenden Geschäfte zu erledigen, die Kommission zweimal. In mehreren Treffen mit der Projektleiterin und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Arbeitsstellen hat sich der Präsident periodisch über den aktuellen Stand der Arbeiten informiert.
änderung der Leitungsstruktur
Die personellen Wechsel in der Arbeitsstelle Lausanne (siehe unten) und im Präsidium wurden genutzt, um die Organisation des IFS zu straffen und damit den Präsidenten von einigen administrativen Aufgaben zu entlasten. Diese Änderung der Leitungsstruktur ist ein Resultat der im letzte. Jahresbericht erwähnten Analyse unserer Tätigkeit. Seit April ist R. C. Ackermann Projektleiterin des IFS und vertritt dieses gegen aussen. Der Ausschuss wird auf Wunsch des Präsidenten einberufen und kann in der Zusammensetzung variieren; die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden vertreten durch die Projektleiterin. Diese nimmt auch an den Kommissionssitzungen mit beratender Stimme teil. Um die Zusammenarbeit der beiden Arbeitsstellen zu koordinieren, finden regelmässige Treffen der wissenschaftlichen Mitarbeiter statt, um die laufenden Arbeiten zu besprechen, das weitere Vorgehen zu planen und anstehende Probleme zu bereinigen.
Personelles
Susanne Frey-Kupper hat die Arbeitsstelle Lausanne auf Ende April verlassen, um sich wieder vermehrt der konkreten Fundmünzenbearbeitung zuzuwenden und ihre Dissertation abzuschliessen. Sie nutzte die Möglichkeit, ihr Pensum beim Archäologischen Dienst des Kantons Bern aufzustocken. Seit der Planungsphase hat S. Frey-Kupper die Entwicklung des IFS mitgetragen und mitgeprägt; vor allem der Konzeption und der Redaktion unserer Publikationen hat sie sich neben der allgemeinen Arbeit intensiv gewidmet. Wir wünschen ihr viel Erfolg in ihrem neuen Tätigkeitsbereich und freuen uns, dass sie als Fundmünzenbearbeiterin in den Kantonen Bern und Solothurn sowie in Avenches weiterhin mit dem IFS zusammenarbeiten wird.
Auf den 1. März 1998 hat Carol Schwarz ihre Arbeit in Lausanne mit einem Pensum von 50% angetreten; gleichzeitig wurde das Pensum von Gilles Perret von 50% auf 60% erhöht. Frau Schwarz hat ihre Studien an der Universität Lausanne 1996 mit einer Arbeit über den römischen Hortfund von Villars-sous-Yens abgeschlossen (vgl. S. 238 i. Jahresbericht 1997 der SAGW).
In der Arbeitsstelle Zürich bewährte sich die Zusammenarbeit zwischen Luisa Bertolaccini und Rahel C. Ackermann auch im Berichtsjahr trotz der erhöhten administrativen Belastung durch den Strukturwechsel des IFS und das Koordinieren der Sonderkredite (siehe unten). Seit September steht zudem mit stud. phil. Lorenzo Fedel, Rorschach, eine Hilfskraft mit einem Pensum von 20% zur Verfügung. Er übernahm zahlreiche kleinere Recherchen und erweiterte und ergänzte den Datenbestand. Auch während der Redaktionsphase des Bulletins hat sich Lorenzo Fedel sehr bewährt.
Räumlichkeiten, Einrichtung
Auch im Berichtsjahr haben wir vom Entgegenkommen des «Cabinet des médailles du Canton de Vaud» in Lausanne und des Schweizerischen Landesmuseums in Zürich profitiert, die uns weiterhin Gastrecht gewähren: in Zürich nach wie vor unentgeltlich, in Lausanne seit 1997 gegen eine symbolische Miete. Besonders wertvoll waren auch in diesem Jahr neben dem Zugang zur jeweiligen Infrastruktur und zu den Bibliotheken die bereichernden Kontakte mit Kolleginnen und Kollegen im numismatischen, archäologischen und historischen Bereich. Die Treue dieser beiden Institutionen gegenüber dem IFS seit dessen Gründung 1992 sei auch an dieser Stelle ausdrücklich verdankt.
Ein neuer Drucker in der Arbeitsstelle Lausanne ermöglicht es, die Filmvorlagen für unsere Bulletins selber auszudrucken. Damit lässt sich ein Arbeitsschritt selber erledigen, der bis anhin meist zu grossen Komplikationen führte.
Aufgrund der geänderten personellen und finanziellen Lage in vielen Kantonen wird das IFS vermehrt gebeten, Neufunde zuhanden der Kantonsarchäologien rasch vorzubestimmen. Diese Dienstleistung bedingt einen Grundstock an numismatischer Literatur, damit wir diese jeweils vor Ort benutzen oder allenfalls kurzfristig ausleihen können. Deshalb haben wir im Berichtsjahr begonnen, unsere Handbibliothek gezielt zu erweitern.
Administration
Die Arbeitsstelle Lausanne übernahm wie bisher alle Aufgaben, die im Zusammenhang mit der Produktion und dem Vertrieb unserer Publikationen stehen. G. Perret hat zahlreiche kleine Verwaltungsmodule entworfen, die die alltägliche Arbeit von Françoise Abriel wesentlich rationalisieren und erleichtern.
Die Arbeitsstelle Zürich hat auch im Berichtsjahr den Grossteil der Sekretariatsarbeiten erledigt, die für den Betrieb des IFS notwendig sind, wie Protokollführung während der Ausschuss- und Kommissionssitzungen, Vorbereiten und Versenden von Unterlagen sowie die Zusammenführung der Rechnungsbelege zuhanden der SAGW. Ein Mehraufwand erwuchs einerseits aus der Strukturänderung der Leitung des IFS, andererseits aber auch aus der Verwaltung der Sonderkredite 1998. Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Generalsekretariat der SAGW liess sich die Administration auch unter den geänderten Bedingungen reibungslos abwickeln.
Zu erwähnen bleibt, dass seit Herbst des Berichtsjahres beide Arbeitsstellen über eine E-Mail-Adresse verfügen (Lausanne: itms@bluewin.ch; Zürich: ifs.zh@bluewin.ch).
Datenbank
Im Januar des Berichtsjahres hat G. Perret seine ersten Eindrücke zu unserer Datenbank-Applikation NAUSICAA zusammengestellt und dem Ausschuss vorgelegt. Seine Analyse unterstreicht die problematischen Bereiche, insbesondere die noch mangelhafte Benutzerfreundlichkeit. Um zu entscheiden, ob wie bisher eine Applikation anzustreben ist, die als unabhängige Arbeitsstationen bei interessierten Partnern installiert wird, oder ob eine Minimallösung für den IFS-internen Gebrauch ausreicht, in die extern erfasste Daten der Partner importiert werden können, ist die Auswertung einer im November durchgeführten Umfrage bei den Verantwortlichen der kantonalen Stellen und den bisherigen Anwendern von NAUSICAA abzuwarten. Folglich wurden die Investitionen in die bestehende NAUSICAA-Applikation stark reduziert. Unabdingbar war die Fertigstellung der seit langem versprochenen französischen Windows-Version. Im Hinblick auf die Installierung des Programmes in Neuenburg und Martigny sowie auf die Publikation des ersten französischsprachigen IFS-Bandes im nächsten Jahr wurde auch die französische Version gewisser Begriffslisten und Thesauri revidiert.
Daneben hat die Arbeitsstelle Zürich den Datenbestand laufend bereinigt, ergänzt und erweitert. Neben den Neufunden des Jahres 1997 (Komplexdaten, zum Teil mit Einzelmünzen) konnten zahlreiche ältere Fundmeldungen und mehrere hundert Einzelmünzen neu erfasst werden. Zudem haben die Kantone Zug und Zürich und das Fürstentum Liechtenstein grössere Bestände eingegeben. Zusammen mit diesen extern erfassten Daten umfasst die Datenbank zur Zeit rund 20’000 Datensätze und wird laufend erweitert.
Publikationen
Im Berichtsjahr ist das Bulletin 5, 1998 erschienen, das einen Überblick der im Vorjahr in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gefundenen Münzen sowie der 1997 erschienenen diesbezüglichen Literatur bietet. Auch dieses Jahr konnte das Bulletin dank der Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft (SNG) als Beilage zu den Schweizer Münzblättern versandt werden.
Intensiv hat uns die Vorbereitung unseres nächsten IFS-Bandes beschäftigt, in dem über 2000 antike Münzen aus der Mithräumsgrabung in Martigny des Jahres 1993 vorgelegt werden (siehe Kasten). Da Listings aus der Datenbank noch zahlreiche Unstimmigkeiten erkennen Hessen, kontrollierte Monique Serneels das gesamte Manuskript (finanziert über die Sonderkredite 1998, siehe unten), so dass im Oktober der Autor Andrew Cole den gesamten Münzbestand nochmals gezielt durchsehen konnte. Zur Zeit werden die Korrekturen und Ergänzungen in die Datenbank übertragen. Der Band wird gegen Mitte 1999 erscheinen.
Im Berichtsjahr wurden Vorbereitungsarbeiten zu weiteren IFS-Bänden vorangetrieben. So sind ca. 700 Funde zu einer Fortsetzung der KantonsUebersicht Zug bereits in der Datenbank erfasst und werden zur Zeit von St. Doswald überarbeitet. M. Spoerri, H. Mieville und M. A. Kaeser haben begonnen, die Fundmünzen des Kantons Neuenburg zu erfassen. Über die Sonderkredite (siehe unten) konnten zudem Vorarbeiten zu weiteren Publikationsprojekten wie Pfyn TG, St. Gallen (KantonsUebersicht Mittelalter/Neuzeit) und Villars-sous-Yens geleistet und beschleunigt werden.
Mithraeum de Martigny (VS)
Niveaux antérieurs et fréquentation du sanctuaire
Volume ITMS 5 (à paraître)
La série monographique de l’ITMS poursuit sa publication de matériel numismatique. Après les volumes consacrés respectivement un choix de trouvailles suisses et une liste des trouvailles d’églises, aux monnaies du canton de Zoug et au matériel d’Augusta Raurica, ce sont les monnaies mises en évidence dans le mithraeum de Martigny qui feront l’objet du prochain volume.
Entre 1993 et 1995, des fouilles de sauvetage, programmées en périphérie de l’agglomération antique, ont livré un nombre exceptionnel de pièces. Les quelques 2091 monnaies ont été étudiées par Andrew Cole, Francfort. Les introductions descriptives des 62 complexes, rédigées par François Wiblé, permettent de restituer le matériel numismatique dans son contexte archéologique.
La trouvaille de Forum Claudii Vallensium, composée majoritairement de bronzes du IVe siècle, se distingue tant par sa situation au pied occidental du col du Grand Saint-Bernard que par le nombre élevé de monnaies. En effet, dans le mithraeum, le matériel numismatique des niveaux de fréquentation se compose d’as républicains de la première moitié du Ile av. J.-C. pour s’achever en 402. Une partie du matériel a sans doute été remuée lors de la construction du sanctuaire.
De plus, trois ensembles ont été découverts. Deux à l’intérieur du sanctuaire datent du IVe siècle. Le premier, à l’intérieur de l’une des deux banquettes, contient 21 as III et IV (320–348) dans un fond de gobelet en terre cuite, tandis que le second, directement à l’entrée, regroupe 66 pièces et s’échelonne de Constance II à Valentinien II (337–392), exception faite d’une monnaie à l’effigie de Tétricus I (270–274).
Le troisième ensemble, immédiatement à l’extérieur, renferme 69 bronzes de Néron (54–68) à Gordien III (238–244), à l’origine rassemblés en rouleau, dont le contenant devait être en matière périssable (bourse en cuir, cassette en bois ou autre).
Plusieurs niveaux antérieurs au mithraeum, dont 8 complexes contenant des monnaies, ont pu être déterminés. Ils renferment 38 pièces, de l’époque celtique (les Véragres) et de la République romaine jusqu’au troisième quart du IIIe siècle.
L’interêt de cette découverte est multiple. En effet, ce type de sanctuaire est extrêmement rare dans notre pays. Il s’agit du premier mithraeum documenté par des fouilles récentes. Celles-ci ont permis une meilleure compréhension de ce culte oriental en Suisse. Ultérieurement, il sera possible de comparer cet ensemble à celui nouvellement découvert de la villa rustica d’Orbe-Boscéaz (VD), qui a livré environ 380 monnaies.
Dienstleistungen und Kontakte
Im Berichtsjahr wurde unsere Datenbank von verschiedenen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern konsultiert. Häufige Benutzer waren B. Zäch und J. Diaz; letzterer im Rahmen seiner Lizentiatsarbeit zu den Fundmünzen des Klosters Müstair; ihm konnte auch der Zugang zu Vergleichsfunden im Archäologischen Dienst Graubünden vermittelt werden. Im Gegenzug erhielten wir wertvolle Informationen zurück, die unseren Datenbestand präzisieren und erweitern. Verschiedene Anfragen kamen zudem unter anderem von S. Frey-Kupper, C. Schwarz, P. WIE Curdy, M. Blaschek und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen (SAF). Die vermehrten Anfragen belegen, dass unser Datenbestand eine attraktive Grösse erreicht hat, denn die Datenbank des IFS umfasst die vollständigste Sammlung von Informationen über die Funde der letzten Dekade – vieles davon noch unpubliziert – und die in jüngeren Publikationen erwähnten Funde.
Im Rahmen der Datenerhebung für das diesjährige Bulletin haben wir alle Kantone und das Fürstentum Liechtenstein angeschrieben; der Rücklauf war wie immer befriedigend und bestätigt den Nutzen unseres Bulletins auch für die kantonalen Stellen. Für die Kantone Obwalden, Graubünden und Luzern haben wir die Neufunde 1997 bestimmt, diejenigen im Aargau zusammen mit H. Doppier durchgesehen. In Liechtenstein wurden wir um einige Kurzbestimmungen gebeten.
Im weiteren haben wir für eine numismatische Bestimmungsübung an der Universität Basel römische Fundmünzen aus dem Kanton St. Gallen vermittelt, ebenso dem Fürstentum Liechtenstein einen Bearbeiter für antike Fundmünzen aus einer Grabung in Balzers. Ferner wurde das «Musée Romain» in Avenches in informatischen Fragen unterstützt. In Neuenburg wurde die französische Windows-Version von NAUSICAA installiert, die deutsche Version ausserdem im Fürstentum Liechtenstein.
Weitere Tätigkeiten
R. C. Ackermann konnte die Arbeit des IFS am 12. Februar an der Universität Trier im Rahmen eines Kolloquiums vorstellen. Bei dieser Gelegenheit befasste sie sich mit einem verwandten Fundmünzenerfassungsprojekt des Sonderforschungsbereiches «Zwischen Maas und Mosel», das Robert Loscheider konzipiert hat. Darin sind einige Anregungen aus den Erfassungskriterien des IFS integriert, die derselbe anlässlich eines Besuches in Zürich im Vorjahr vertieft kennengelernt hatte. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen an der Jahresversammlung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen (SAF), verbunden mit einem Kolloquium zu Rechenpfennigen und Marken, am 6. März in Freiburg teil, L. Bertolaccini als Mitglied des Vorstandes. S. Frey-Kupper hat zusammen mit A. Auberson-Fasel einen Überblick über Funde von Rechenpfennigen in der Schweiz vermittelt, in die auch vom IFS zusammengetragene Informationen eingeflossen sind. An den Jahresversammlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie (SAM) am 30./31. Oktober in Freiburg i. Br. und der Arbeitsgemeinschaft für die provinzialrömische Forschung in der Schweiz (ARS) am 7/8. November in Basel informierten R. C. Ackermann und M. Peter über unsere laufenden Arbeiten und die personellen Wechsel. An diesen Treffen kamen auch in zahlreichen persönlichen Gesprächen Anliegen des IFS zur Sprache. Wichtig war auch die Teilnahme an den Treffen der Arbeitsgemeinschaft für Archäologie und Informatik (AGAI), wo die EDV-Verantwortlichen der archäologischen Dienste jeweils über aktuelle Entwicklungen informieren und Informationen zu konkreten Fragestellungen austauschen. Am 5. Juni konnte R. C. Ackermann in Frauenfeld einen ersten Eindruck des neu entwickelten Synergie-Projekts der Archäologien Thurgau und Zürich (SPATZ) gewinnen, das ab 1999 in verschiedenen Kantonen und im Fürstentum Liechtenstein eingeführt werden solll und folglich unsere Zusammenarbeit mit diesen Partnern direkt betreffen wird. Am 11. Dezember hat G. Perret in Bern im Rahmen der Diskussion um Publikationen ab Datenbanken unser Vorgehen und unsere Möglichkeiten erläutert. Im weiteren hat G. Perret das IFS an der Jahresversammlung der Vereinigung «Geschichte und Informatik» am 18. September in Neuenburg vertreten.
Sonderkredite 1998
Die Sondermittel, welche die SAGW dem IFS im Berichtsjahr zur Verfügung stellen konnte, bedeuten eine ausserordentliche Chance nicht nur für das Inventar selbst, sondern für die gesamte Fundmünzenbearbeitung der Schweiz. Die bisherigen Resultate zeigen, dass sich der erhöhte Aufwand lohnt, den die Ausarbeitung und Begleitung der dadurch ermöglichten Projekte für die Mitarbeiter mit sich bringt.
Die Sondermittel werden für drei Schwerpunkte eingesetzt, die zentrale Anliegen des IFS bilden: Erstens können laufende Publikationsprojekte beschleunigt werden, zweitens kann mit der Aufarbeitung wichtiger Archivbestände ein grosses Desiderat angegangen werden und drittens ermöglicht die Erweiterung der bisher äusserst lückenhaften IFS-Bibliothek eine kompetentere Unterstützung der kantonalen Institutionen bei der Bearbeitung von Fundmünzen.
Wichtige Vorarbeiten zum 1999 erscheinenden Katalogband der Fundmünzen aus dem Mithräum von Martigny konnten wie erwähnt dank Sondermitteln beschleunigt werden; weitere Publikationsprojekte (siehe oben, Publikationen) wurden ebenfalls vorangetrieben.
Die Aufarbeitung von Schriftquellen zu numismatischen Funden konzentrierte sich auf die Fundmünzenkartei im Schweizerischen Landesmuseum, das Archiv der Antiquarischen Gesellschaft zu Zürich sowie die Akten der Historischen und Antiquarischen Gesellschaft zu Basel, die alle bedeutende Bestände von oftmals sehr detaillierten Informationen zu Fundmünzen umfassen. Dementsprechend alt ist der Wunsch, diese Quellenbestände zu sichten, die Daten zu sammeln und elektronisch zu speichern. Bereits jetzt zeichnet sich eine reiche Ernte dieser Quellenstudien ab.
Ausblick
Durch die Umstrukturierung der Leitung des IFS lassen sich bereits eine Vereinfachung interner Arbeitsabläufe und eine erhöhte Effizienz erkennen, doch gilt es, nach weiteren Optimierungen zu suchen.
Im nächsten Jahr wird die Publikation des IFS-Katalogbandes über die Fundmünzen aus dem Mithräum von Martigny erfolgen (s. o.); daneben wird der Vorbereitung weiterer Katalogbände und der Publikation des jährlichen Bulletins grosses Gewicht zukommen. Einen ebenso wichtigen Schwerpunkt wird die Verbesserung der Datenbank-Applikation NAUSICAA bilden. Die soeben abgeschlossene Umfrage unter aktiven und potentiellen Benutzern wird in diesen Wochen ausgewertet und bildet die Basis des weiteren Vorgehens. Die Datenbank des IFS hat zwar bereits eine respektable Grösse erreicht, doch ein repräsentatives Bild der Fundmünzen der Schweiz ist noch nicht erreicht. Die Vermehrung der Datenmenge wird deshalb auch in nächster Zukunft ein wichtiges Anliegen sein. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist eine gute Zusammenarbeit mit Kantonen und Institutionen, und es ist erfreulich, dass sich diese mehr und mehr intensiviert. Diese Basis gilt es auch in Zukunft durch ein attraktives Angebot zu pflegen.
Markus Peter