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Publications

Rapport annuel IFS ITMS IRMS 2017

Im Berichtsjahr standen internationale und nationale Kooperationen sowie die Münzfunde von Vindonissa im Fokus der Arbeiten des IFS. Zudem konnten zwei Publikationsmanuskripte abgeschlossen und ins Layout gegeben werden.

Die Stelle der administrativen Mitarbeiterin wurde neu besetzt; Judith Dreier verliess nach über 10 Jahren das IFS. Nach einer Zwischenlösung mit Lea Ferrante ist die Stelle ab September mit Monika von Grünigen besetzt, die sich sehr rasch eingearbeitet hat und das Team und insbesondere die Leiterin Rahel C. Ackermann sehr entlastet. – Jacqueline Lauper hat ihr Archäologiestudium abgeschlossen und arbeitet nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin im IFS; sie betreut weiterhin die Münzfunde des Kantons Bern und steht daneben für Projekte zur Verfügung.

Die Kommission traf sich zwei Mal, um die laufenden Geschäfte zu behandeln, weiteres wurde auf dem Zirkularweg erledigt. Neu in der Kommission sind Dr. Caroline Brunetti, Kantonsarchäologin des Kantons Wallis, Prof. Dr. Christian Hesse, Universität Bern, sowie Dr. Georg Matter, Kantonsarchäologe des Kantons Aargau. Wir danken den Neumitgliedern für ihre Bereitschaft, sich für das IFS zu engagieren. – Der Kommissionspräsident Dr. Markus Peter informierte sich regelmässig über die laufenden Arbeiten und stand zudem als Fachreferent zur Verfügung.

Ende 2017 betragen die planmässigen Arbeitspensen 300 Stellenprozente. Über projektbezogene Assistenzen und über Drittmittel konnten weitere ca. 100 Stellenprozente besetzt werden. Für die laufenden Aufträge und die Projekte in den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Basel-Land, Bern, Jura, Luzern, St. Gallen, Uri und Zug konnten wir wiederum auf Studierende und auf externe Fachpersonen zurückgreifen. Wir danken allen für ihren grossen Einsatz!

Für die gewohnt kompetente und sorgfältige Finanz- und Personaladmistration danken wir dem SAGW-Team und insbesondere Annemarie Hofer-Weyeneth herzlich.

Wissenschaftliche Tätigkeit

Im Berichtsjahr nahmen die nationalen und internationalen Kooperationen einen grossen Raum ein. Daneben waren viele Anfragen aus dem In- und Ausland zu Münzfunden und zu allen Gebieten der Münz- und Geldgeschichte sowie zur archäologischen Numismatik zu bearbeiten.

Internationale Kooperationen

Im Juni fand in Winterthur eine vom IFS mitorganisierte internationale Tagung zu «Coins in European Churches» statt, an der wir in fünf Referaten Material aus der Schweiz vorstellten; die Zusammenarbeit wird auf nationaler Ebene fortgeführt. Zudem ist das IFS in den Steuerungsorganen des European Coin Find Network (ECFN) und neu von nomisma.org vertreten, den beiden Gremien, die internationale Kooperationen und die Entwicklung von archäologisch-numismatischen Normdaten vorantreiben. In dieser Funktion haben wir auch das Jahrestreffen im Mai in Kopenhagen mitorganisiert.

Im Juli konnte R. C. Ackermann als «visiting scholar» in Oxford die Integration der römischen Horte der Schweiz und Liechtensteins in die Datenbank des Projektes «Coin Hoards of the Roman Empire» (CHRE) vorantreiben; die Kooperation wird fortgesetzt.

Nationale Kooperationen

In mehreren Kantonen ist das IFS in die Fundmünzenbearbeitung integriert. Im Rahmen der Weiterentwicklung der kantonalen Datenbanken wird das IFS vermehrt direkt beratend beigezogen mit dem Ziel, die lokalen Münzfunde sowohl in den kantonalen Gefässen als auch auf den internationalen Platformen abzubilden.

Die Grossprojekte konzentrierten sich im Berichtsjahr auf den Kanton Aargau: Die Erfassung des Hortes von Ueken wurde fortgesetzt, und neu wurde ein Projekt angegangen, um die Münzreihe von Vindonissa digital aufzuarbeiten, ein altes Forschungsdesiderat. Beide Kooperationsprojekte werden 2018 fortgeführt.

Publikationen

Die Manuskripte der Monographien zum römischen Hort von Thun BE und zu Zug III konnten abgeschlossen und ins Layout gegeben werden; sie werden 2018 gedruckt werden. Am Jahresende erschien das 24. Heft unseres Bulletins IFS ITMS IRMS mit dem Überblick über die numismatischen Neufunde und Fundmünzenliteratur 2016. Daneben hat das Team etliche Beiträge in Fachpublikationen vorgelegt (vgl. vollständige Liste auf www.fundmuenzen.ch).

Eine besondere Ehrung erfuhr unsere Monographie zur Börse des «Söldners» vom Theodulpass (IFS 11): Im Dezember wurden die Autoren für in Werk in Mailand mit einen Preis der Numismatici italiani professionisti ausgezeichnet.

Öffentlichkeitsarbeit

Unser wichtigstes Fenster gegen aussen ist die Homepage. Das Angebot an Downloads und an Material in unserer online-Datenbank, das wir laufend erweitern, wird rege genutzt. Die Verlinkung mit externen Datenbeständen wie aktuell z. B. kantonalen archäologischen Daten oder den Ortsartikeln des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS) wird in den kommenden Jahren ausgebaut werden.

Das IFS war wiederum an den Römerfesten in Brugg und in Augst vor Ort und stand den vielen Besuchern jeden Alters für Fragen zu allen Bereichen der Numismatik zur Verfügung. Zum 25-jährigen Jubiläum des IFS erschien zudem ein Artikel in der Zeitschrift «Archäologie Schweiz».

Rückblick und Ausblick

Das IFS ist nach 25 Betriebsjahren in der Schweizer Archäologie bestens verankert. Die Tätigkeiten verlagern sich vermehrt von der reinen Herausgabe von Publikationen zur – teils komplementären – digitalen Erschliessung von umfangreichen Münzfundbeständen in Kooperation mit den zuständigen kantonalen Stellen. Dies bedingt teils neue Fertigkeiten und eine stetige Adaptierung des Teams. Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen!

Rahel C. Ackermann
Bern, Januar 2018